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Seele, vergiss sie nicht!

Mit diesem Programm laden wir zu einer Auseinandersetzung mit dem Vergessen und Erinnern ein. Der Konzerttitel ist dabei bewusst mehrschichtig gewählt: einerseits als Zitat aus einem der zentralen Werke, dem Requiem von Peter Cornelius, in dem er mit dem Totengedenken in Verbindung steht, andererseits als Bezug zu „In Memoriam Anne Frank“ von Howard Goodall sowie zu Werken der Exilkomponisten Franz Schreker und Paul Hindemith.

Mit diesen Werken wiederum wird ein Bezug zum Konzertort hergestellt: Franz Schreker starb im Jahr 1934 kurz nach seiner Zwangsversetzung in den Ruhestand und wurde auf dem Waldfriedhof Dahlem beigesetzt. Die Grabstätte erhielt von der Stadt Berlin den Status eines Ehrengrabes.

Goodalls „In Memoriam Anne Frank“, hier in einer Fassung für Harfe und Chor, erinnert an dieses junge Mädchen, das – ebenso wie die Geschwister Scholl – mit ihrem Mut und ihrer Unbeirrbarkeit, ihrer Aufrichtigkeit und ihrem Glauben an das Gute, an die Gerechtigkeit Vorbild für uns alle sein sollte. Das Werk ist geprägt von einem hoffnungsvollen Ton, von Zuversicht, von kindlicher Unschuld. Begleitet wird der Chor von der Harfenistin Anna Steinkogler, die das Konzertprogramm durch die Sonate für Harfe solo (1939) von Paul Hindemith bereichert.

Das Konzert will erinnern: An Exilkomponisten und -künstler, die teilweise weder im Exil noch nach ihrer Rückkehr nach Deutschland künstlerisch Fuß fassen konnten und in Vergessenheit geraten sind. Und es will zu einer aktiven Auseinandersetzung mit dem geschichtlichen Erbe sowie mit Leben und Tod anregen. Der Carl-von-Ossietzky-Chor möchte Sie einladen, in unserer schnelllebigen Zeit einen Moment inne zu halten – im Gedenken an die Menschen, die für uns persönlich und für unsere Gesellschaft wichtig sind.

Aufführungen

Samstag, 18. November 2017, 18 Uhr in der St.-Augustinus-Kirche
Sonntag, 19. November 2017, 17 Uhr in der Bartholomäuskirche
Samstag, 25. November 2017, 19:30 Uhr im Kunsthaus Dahlem