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Ich will das Morgenrot wecken - אָעִירָה שָחַר.



Mit diesem Konzertprogramm, in dessen Zentrum Bernsteins „Chichester Psalms“ sowie die Uraufführung einer Auftragskomposition von Maximilian Schnaus stehen, möchte der Carl-von-Ossietzky-Chor die Freude und Strahlkraft der Musik erklingen lassen.


Das Programm beginnt dunkel-verhalten mit dem „Agnus Dei“ aus der Messe für zwei vierstimmige Chöre a cappella von Frank Martin. Der Chor taucht den Kirchenraum in dichte Klänge. Kraftvoll bricht daraus der erste Satz der „Chichester Psalms“ von Leonard Bernstein hervor, dessen kammermusikalische Fassung für gemischten Chor, Knabensolisten, Harfe, Schlagwerk und Orgel hier erklingt. Gleichwertig steht daneben die Uraufführung der Auftragskomposition, die der Carl-von-Ossietzky-Chor im Rahmen dieses Projektes an den Berliner Komponisten Maximilian Schnaus vergeben hat. Das Programm wird abgerundet durch die Vertonung des 83. Psalms „Wie lieblich sind deine Wohnungen“ für Frauenchor und Harfe von Josef Gabriel Rheinberger.

Die Chichester Psalms entstanden 1965 im Auftrag des Southern Cathedrals Festivals. Bernstein vertont darin eine von ihm zusammengestellte Auswahl aus Psalmtexten in hebräischer Sprache. Nach eingehender Auseinandersetzung mit Zwölftonkomposition entstand dieses Stück, das zwischen Tonalität und Atonalität changiert, dabei dennoch einen B-Dur-tonalen Charakter behält. Der Komponist selbst sagte darüber: „Sucht man in meiner Musik nach dem Gegensatz von Optimismus und Pessimismus, so wird man ihn am ehesten im Spannungsfeld von Tonalität und Atonalität finden.“ Das Spannungsfeld von Pessimismus und Optimismus hat die Chorarbeit der letzten zwei Jahre geprägt und die musikalische Reflexion ermöglicht eine wertvolle Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Situationen.

Das Programm möchte mit den Vertonungen biblischer Texte auf Hebräisch, Latein und Deutsch in Tonsprachen des 19.-21. Jahrhunderts für Vielfalt und Offenheit stehen. Durch Musik können Empfindungen ausgedrückt (Komponist:in und Interpret:in) als auch ausgelöst (Rezipient:in) werden, es entsteht ein stiller Dialog, dessen Bedeutung für unser kulturelles Erbe durch das schmerzliche Vermissen im letzten Jahr deutlicher denn je geworden ist.

Termine

15.10.2022, 18 Uhr, Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Berlin
16.10.2022, 18 Uhr, St. Bartholomäus-Kirche Berlin

Maximilian Schnaus (Orgel), Anna Steinkogler (Harfe), Leo Henry Koch (Schlagwerk), Jakob Geppert (Knabensolist des Knabenchores der Chorakademie Dortmund)
Carl-von-Ossietzky-Chor Berlin | Berit Kramer (Leitung)

Eintrittspreise: 20,- EUR (15,- EUR ermäßigt für Schüler, Studenten, schwerbehinderte Menschen).

Tickets sind an der Abendkasse erhältlich.

Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.